Grablage von Hermann Seyer in Russland gefunden

 

Der älteste Bruder meines Großvaters, Hermann Paul Seyer, starb am 13. Februar 1944 bei Rabotina an der Ostfront.

Hermann Seyer war Leutnant bei der 7. Batterie des Artillerie-Regiments 193, das seinerzeit der 93. Infanterie-Division unterstellt war. Im Januar / Februar 1944 zog sich das Regiment in Feuerstellungen im Raum südlich von Loknja, etwa 80 km südwestlich von Cholm zurück. Hier kam es zu schweren Abwehrkämpfen gegen die rote Armee.

Nach Angaben der Familie wurde der Gefechtsstand der 7. Batterie am 13. Februar 1944 durch einen Granattreffer zerstört und Hermann Seyer dadurch getötet.  Andere Aussagen geben an, das Hermann bei einem Stellungswechsel tödlich getroffen wurde.

Vor Jahren beantragte ich einen soldatischen Lebenslauf von Hermann Seyer bei der ehemaligen Wehrmachtsauskunftstelle. Nach Angaben der WaSt gab es damals keine Angaben zu einer Grabstelle. Auch die Suche beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge blieb erfolglos. Die Gräberdatei wird allerdings ständig aktualisiert.

Heute habe ich den Namen des gefallenen Bruders meines Großvaters wieder einmal in die Datenbank des Volksbundes eingegeben und diesmal endlich Erfolg bei der Gräbersuche gehabt.

Hermann Seyer ruht auf der Kriegsgräberstätte in Sebesh – im Block 17, Reihe 28, Grab Nr. 3468.

„Die Kriegsgräberstätte befindet sich sechs Kilometer östlich der Kleinstadt Sebesh an der Straße nach Opotschka. Die Großstadt Pskow liegt etwa 150 Kilometer entfernt im Nordwesten Russlands nahe der Grenze zu Lettland.

Auf dem vier Hektar großen Gelände hat der Volksbund einen der letzten für Russland vorgesehenen Sammelfriedhöfe angelegt. Ein granitgepflasterter Weg führt durch einen überdachten Eingang zum Gedenkplatz mit einem Metallhochkreuz. Die Namen und Daten von identifizierten Toten sind nach Stand der Zubettungen in alphabetischer Reihenfolge auf Natursteinstelen an den Gräberblöcken verzeichnet. Die belegten Gräberblöcke sind außerdem mit Symbolkreuzgruppen versehen.“ (Zitat von der Seite Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge)

Auf dem Friedhof ruhen über 36.000 Tote.

Gerade jetzt, kurz vor Ostern, ist dieser Fund für mich besonders emotional. Mit der Kenntnis der genauen Grablage ist nun ein Abschluss in der Biografie des Hermann Seyer gefunden.

Nur die Grablage von Erich Dinter, dem gefallenen Bruder meines anderen Großvaters, ist noch unbekannt.