Auskunft aus der NSDAP-Mitgliedskartei

Nach einer längeren Forschungspause bin ich einem neuen Hinweis nachgegangen, um eventuell einige weitere Details zum Leben meiner Vorfahren herausfinden zu können.

Im Forum von ahnenforschung.net bin ich auf ein Thema gestoßen, welches sich mit der NSDAP-Mitgliedskartei beschäftigt, die im Bundesarchiv mittlerweile digitalisiert vorliegt und aus der jeder Familienforscher eine Auskunft beantragen kann.

Die Anfrage erfolgte unkompliziert per Mail, es war nur vorher der Benutzungsantrag auszufüllen.

Im speziellen Fall ging es um meinen Urgroßvater Walter Mann, der, und dass wusste ich bereits, Mitglied der NSDAP war. Ich war gespannt, ob es weitere Neuigkeiten zu erfahren geben würde. Mein Urgroßvater war seinerzeit Stadtkassenrendant in Königs Wusterhausen. Vorliegende Dokumente legen nahe, dass er ein überzeugter Nationalsozialist, mindestens aber dem System positiv gegenüber eingestellt war. Es ist davon auszugehen, dass er aus freiwilligen Stücken in die NSDAP eintrat.

Eine positive Antwort vom Bundesarchiv erhielt ich bereits nach weniger als zwei Wochen. Allerdings war die Ausbeute an neuen Informationen nicht besonders groß, denn die angefügte Kopie der Karteikarte enthielt nur wenig Neues.

Walter Mann stellte seinen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP am 1. September 1937. Das Aufnahmedatum wurde dann auf den 1. Mai 1937 zurückdatiert. Rückdatierungen waren seinerzeit relativ häufig, da das Aufnahmedatum oft an einen Feiertag der Nationalsozialisten gebunden war.

Mein Urgroßvater erhielt die Mitgliedsnummer 5.706.511 und war damit Teil der Ortsgruppe Königs Wusterhausen im Kreis Teltow, zugehörig zum NS-Gau „Kurmark“ [ab 1939 “Mark Brandenburg”]. Später wurde er NSDAP-Ortsgruppenkassierer. Inwieweit es weiterführendes Material zur Ortsgruppe im hiesigen Stadtarchiv gibt, ist noch zu prüfen.

Nach dem Kriegsende wurde Walter Mann, wahrscheinlich auch wegen seiner Parteimitgliedschaft, aus dem Dienst der Stadt entlassen. Er starb 1950 in Königs Wusterhausen.