Aufwändige Grabmale

Bernhard und Maria Schink

Grabmal Schink, Originalfoto im Familienbesitz

Es liegt ein Foto vor, das ein bronzenes Grabmal für Bernhard Schink und eine Maria abbildet.
Das Bild zeigt den St. Michaels-Friedhof in Berlin. Angefertigt wurde das aus Bronze gearbeitete Grabmal für Bernhard Joseph Anton Schink, der am 22. Februar 1883 in Berlin geboren wurde. Bernhard Schink heiratete am 5. Oktober 1920 in Schweinitz Maria Anna Lilge, die am 23. Juni 1893 in Liebenzig geboren wurde. Als Beruf des Bernhard Schink wird Bankbeamter angegeben.
Das Paar wohnte nach der Trauung in Berlin. Als letzter Wohnort ist Berlin-Siemensstadt angeben. Bernhard Schink war zu dieser Zeit bereits pensionierter Prokurist.
Er starb am 8. Februar 1935 in der Heilanstalt Branitz / Kreis Leobschütz. Ein Beerdigungsdatum ist jedoch nicht bekannt. Das Grabmal war möglicherweise zunächst ausschließlich für Bernhard Schink gedacht. Dieser Eindruck drängt sich auf, da sein Name und seine Lebensdaten zentriert auf dem Sockel dargestellt sind.
Die Daten der beerdigten Frau wirken dagegen deplaziert. Des Weiteren ist auch zu erkennen, dass die Lebensdaten des Bernhard Schink nebeneinanderstehen, die der Maria aber untereinander auf dem Sockel eingearbeitet sind.
Bei der beerdigten Maria handelt es sich auch nicht um die Ehefrau des Bernhard Schink, sondern um seine ältere Schwester. Im Namenverzeichnis zum Sterberegister des Standesamtes Berlin-Spandau II- Siemensstadt findet sich eine Maria Ernestine Eleonore Schink, die am 14. August 1935 verstorben ist. Das entspricht dem Datum auf dem Grabstein. Maria Ernestine Eleonore Schink wurde am 12. Mai 1879 in Berlin geboren.

Grabmal heute in St. Josef Siemensstadt Foto: Konstantin Manthey

Der Schriftzug auf dem Sockel lautet: „Der für uns das schwere Kreuz getragen hat“. Es ist das vierte Geheimnis aus dem Schmerzreichen Rosenkranz.
Seit 1957 steht die Figur in der St. Joseph Kirche in Berlin-Siemensstadt und dient dort als Denkmal für die gefallenen Mitglieder der Kirchengemeinde. Der jüngere Bruder der beiden Geschwister, Alois Schink, war ab 1923 Pfarrer in der Gemeinde.


Quellen:

Festschrift zum 75. Kirchweihjubiläum St. Josef Siemensstadt S.23, betreffende Kopie von der Gemeinde im Besitz des Verfassers
StA Berlin VI 584/1883, abgerufen auf ancestry.de am 20. September 2017
StA Schweinitz Kreis Grünberg 24/1920, abgerufen auf ancestry.de am 20. September 2017
StA Branitz Kreis Leobschütz 15/1935, abgerufen auf ancestry.de am 20. September 2017
P Rep. 410, Standesamt Berlin-Spandau II-Siemensstadt Nr. 29, Namensverzeichnis Sterberegister 1910-1938; vgl. www.content.landesarchiv-berlin.de/labsa/pdf/P_Rep_410_0029.pdf, abgerufen am 16. November 2017
StA Berlin VI 1466/1879, ancestry: Berlin, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1899 für Maria Ernestine Eleonore Sechink (sic!), abgerufen am 17. November 2017