Paul Dinter – Kindheit, Jugend und Ausbildung

Eheleute Dinter 1930, Quelle: Familienarchiv

Paul Dinter wurde als jüngstes Kind seiner Eltern Heinrich Wenzel Dinter und Magdalena, geborene Reinholz, am 6. August 1922 in Berlin-Lichtenberg geboren. Sein Vater, bei der Post beschäftigt, stammte aus Schlesien, die Mutter aus dem Ermland in Ostpreußen. Getauft wurde Paul Dinter am 27. August des gleichen Jahres in St. Mauritius Berlin-Lichtenberg. Das Sakrament der Firmung erhielt er am 21. Mai 1933 in St. Elisabeth Königs Wusterhausen.
 
 

Elternhaus auf dem Steinberg in Zeesen, Quelle: Familienarchiv
Elternhaus auf dem Steinberg in Zeesen, Quelle: Familienarchiv

Die Eltern hatten insgesamt acht Kinder, zwei Kinder starben jedoch schon im Kleinkindalter. In den zwanziger Jahren zog die Familie nach Zeesen-Steinberg, wo der Vater zuvor ein kleines Häuschen mit etwas Land erwerben konnte. Das Elternhaus war katholisch geprägt und die Familie lebte ihren Glauben aktiv in der Kirchengemeinde St. Elisabeth in Königs Wusterhausen. Paul war aktiv in der DJK-Jugend. Ein besonders inniges Verhältnis hatte er zu seinem Bruder Franz.

Die achtstufige Volksschule besuchte Paul Dinter in Zeesen, jeden Tag drei Kilometer Fußmarsch hin und zurück. An ein eigenes Fahrrad war zu dieser Zeit noch nicht zu denken. Paul war ein durchschnittlich begabter Schüler.

Paul Dinter, Lehrbrief und Prüfungszeugnis, Quelle: Familienarchiv
Paul Dinter, Lehrbrief und Prüfungszeugnis, Quelle: Familienarchiv

Am 1. April 1936 begann Paul seine Lehre als Dreher bei der Mechanischen Werkstatt „Greichgauer und Steinacker“ in Königs Wusterhausen. Die Ausbildung beendete er am 31. März 1939 nach dreijähriger Lehrzeit mit guten bis sehr guten Ergebnissen. Bis zum 1. September 1939 war Dinter dort noch als Geselle beschäftigt. Auf Anordnung des Arbeitsamtes musste er seine Tätigkeit in seinem Lehrbetrieb aufgeben. Seit dem 4. September 1939 arbeitete Paul Dinter in der Rüstungsindustrie bei der Berliner Maschinenbau AG, vormals L. Schwartzkopff, in Wildau. Dorthin wurde er dienstverpflichtet. Mitte November des Jahres 1943 wurde er zum Wehrdienst eingezogen. Der Eintrag im Arbeitsbuch für die Beendigung der Tätigkeit in Wildau ist auf den 16. November datiert.