Berlin Kreuzberg

St. Clemens – Berlin Kreuzberg

Joseffigur; Quelle: Pfarrarchiv St.Elisabeth, Königs Wusterhausen

Die im Jahr 1911 in Kreuzberg nach Plänen von Hermann Bunning und Joseph Weber errichtete Kirche ist eine für bauzeitliche Verhältnisse typische Hinterhofkirche. Sie wird vom Vorderhaus verdeckt und ist von der Straße aus nicht zu sehen. St. Clemens war eine bekannte Beichtkirche. Die dreischiffige Basilika wurde im Krieg schwer beschädigt, das Inventar fast vollständig vernichtet.[1]

Josef Dorls dürfte die Kirche wahrscheinlich gut gekannt haben, sie befindet sich nur knapp einen Kilometer von seinem Atelier entfernt. Nach eigenen Angaben fertigte er für die Kirche mindestens eine Schnitzarbeit an.

„Eine fast lebensgroße Joseffigur in Eichenholz. Altarfigur in der Clemenskirche in Berlin SW. Vor 5 Jahren gemacht, sie findet viel Anerkennung“ [2]

Die Figur ist im gleichen Stil wie die St. Elisabeth-Figur in Königs Wusterhausen angelegt. Es existiert ein Foto, auf dem ein holzgeschnitztes Modell der Elisabeth und die Joseffigur abgebildet sind. Ausgehend vom Entstehungsjahr der Elisabeth kann man etwa auch das Jahr der Herstellung der Figur des Hl. Josef eingrenzen. Beide Figuren dürften demnach 1937 entstanden sein

 


[1] Vgl. „Erzbistum Berlin Eine junge Diözese in langer Tradition“, Harald Schwillus und Matthias Brühe, Safia Media 2009, S.219
[2] Eigenhändige Notiz von Josef Dorls auf der Rückseite des Fotos, ohne Datum, mit Atelierstempel