Familienlinie Dinter

Die Ahnenlinie meines Großvaters mütterlicherseits

Meine Mutter ist eine geborene Dinter. Aus diesem Grund ist dieser Familienzweig für mich von besonderem Interesse. Beim Namen Dinter handelt es sich um einen Berufsnamen, das bedeutet, dass der Familienname von einem früheren Beruf abgeleitet wurde. Dinter ist hergeleitet von “Tint(e)ner” oder “Dintener” – einem Hersteller von Schreibtinte.

Der Ursprung der Familie Dinter, soweit ich ihn bisher zurückverfolgen kann, liegt in Schlesien. Der Name ist dort vergleichsweise häufig vertreten. Das macht eine Forschung, anders als z.B. bei meiner Stammlinie, die aus Brandenburg stammt, weitaus schwieriger. Ein spontaner Besuch im Archiv ist nicht ohne weiteres möglich. Vor Jahren habe ich einige Kirchenbücher der betreffenden Ortschaften in einer Forschungsstelle der Mormonen durchsuchen können. Damals konnte ich zahlreiche Glieder der Familie ausfindig machen. Einige Standesamtsunterlagen sind bei ancestry online verfügbar. Auch diese habe ich ausgewertet. Weitere Daten erhielt ich von einem Mitforscher, der auch nach Dinter sucht.

Soweit ich die Familie zurückverfolgen kann, waren die Dinters immer katholisch.
Der älteste mögliche Vorfahr den ich bisher gefunden habe, ist Franz Dinter der vor 1743 geboren wurde. Da eine eindeutige Zuordnung bisher nicht erfolgen konnte, sei er hier nur am Rande erwähnt.

Die Stammlinie der Familie Dinter hatte über Generationen ihren Lebensmittelpunkt in Sackisch.
Sackisch, heute ein Ortsteil der Stadtgemeinde Bad Kudowa, wurde 1477 erstmalig urkundlich erwähnt. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 kam Sackisch zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens 1815 gehörte die Grafschaft zu Schlesien. Sackisch liegt heute fast unmittelbar an der Grenze zu Tschechien. Kirchlich gesehen, gehörte Sackisch in der relevanten Zeit zu Lewin.

Joseph Dinter

Auch die Zuordnung von Joseph Dinter ist noch nicht eindeutig. Der Forscherkollege, der ebenfalls zu Dinter forscht, hat mir Kopien seiner Aufzeichnungen überlassen. Er hat Filme der Mormonen (u.a. Film Nr. 0998724) ausgewertet und Joseph Diner unserer Familie zugeordnet. Errechnet aus seinem Alter bei der Hochzeit, müsste er um 1761 geboren worden sein.

Im Pfarrarchiv Lewin existiert noch die Innwohnerliste von 1820. Darin enthalten ist auch ein Joseph Dinter, der 1820 Kolonist und 57 Jahre alt war. Er wäre demnach etwa 1763 geboren. Das man es mit den Altersangaben in den damaligen Registern nicht immer ganz so genau nahm, habe ich schon oft erlebt. Es könnte sich hier also um “unseren” Joseph handeln, dann wäre aber der Hinweis auf sein Sterbedatum nicht korrekt.

Joseph Dinter heiratete am 26. Juli 1786, vermutlich in Sackisch, die um 1763 geborene Dorothea Nebita. Joseph Dinter war zu dieser Zeit Häusler.
Das Ehepaar hatte mindestens zwei Söhne.

Franz, geboren um 1790 in Sackisch, heiratete am 15. November 1814 Klara Rusmich. Weitere Daten sind nicht bekannt.

Ignatz, geboren um 1791, setzte unsere Linie fort.

In der schon erwähnten Innwohnerliste von 1820 werden zwei weitere mögliche Kinder genannt, die vom Alter her zu unseren Vorfahren passen könnten.

Catharina, geboren um 1793

Joseph, geboren um 1795

Bedauerlicherweise existieren die alten Kirchenbücher von Lewin nicht mehr. Erhalten sind lediglich Taufen ab 1808, Trauungen ab 1760 und Sterbefälle ab 1842. Ein Beweis der Zugehörigkeit der beiden Kinder zu Joseph Dinter könnte nur über einen möglichen Traueintrag der beiden Kinder erfolgen.

Joseph Dinter muss vor 1816 verstorben sein, denn bei der Trauung seines Sohnes wird er als bereits verstorben im Kirchenbuch geführt. Ein Sterbedatum der Dorothea Nebita ist nicht bekannt.

Ignatz Dinter

Ignatz Dinter wurde, errechnet aus dem Alter bei seiner Hochzeit, um 1791, in Sackisch geboren. Auch er hatte den Stand eines Häuslers.
Ignatz Dinter war in seinem Leben dreimal verheiratet und hatte mindestens elf Kinder. Über den weiteren Lebensweg der meisten Kinder gibt es noch erheblichen Forschungsbedarf.

Heirat Dinter – Radetzke, Ausschnitt aus dem KB, Quelle: Familienarchiv

Die erste Ehe ging Ignatz  am 19. November 1816 in Sackisch mit Marianna Radetzke ein. Ein Geburtsdatum der Braut ist bisher unbekannt. Aus dieser Ehe gingen mindestens sechs Kinder hervor.

Catharina Tekla Johanna, geboren am 27. August 1817

Aloisius Ignatz Anton, geboren am 6. April 1820

Ambrosius Antonius Johannes, geboren am 14. Dezember 1821. Er setzte unsere Linie fort.

Ernst Ignatz Anton, geboren am 12. Dezember 1824, verstorben am 28. Januar 1890. Er war verheiratet mit Eleonore Pelschek und hatte mindestens zwei Kinder.

Mathildis Chresilda Catherina, geboren am 20. März 1826

Longinus Ignatz Anton, geboren am 15. März 1830

Wahrscheinlich starb Marianna Radetzke bei oder kurz nach der Geburt des letzten Kindes, denn bereits am 16. November 1830 heiratete Ignatz Dinter die 1810 im 6 km entfernten Hallatsch geborene Theresia Lehnert. Die Ehefrau starb jedoch schon vor 1833. Kinder aus der zweiten Ehe sind bisher nicht bekannt.
Um die Kinder zu versorgen, ging Ignatz Dinter am 12. Februar 1833 in Sackisch eine dritte Ehe ein. Er heiratete die um 1809 im 16 km entfernten Friedersdorf geborene Clara Brokel. Aus dieser Ehe gingen nochmals mindestens fünf Kinder hervor.

Franz, geboren am 24. August 1834, heiratete 1861 in Lewin die aus Kaltwasser stammende Marijanna Hoffmann. Aus dieser Ehe gingen mindestens sieben Kinder hervor.

Ein Kind unbekannten Namens, geboren am 13. August 1836. Möglicherweise handelte es sich hier um eine Nottaufe, denn im KB ist kein Name verzeichnet.

Theresia, geboren am 1. März 1839

Hieronymus, geboren am 6. Februar 1841

Monica, geboren am 29. Juli 1843

Irgendwann danach muss Ignatz Dinter verstorben sein. Bei der Hochzeit seines Sohnes Ambrosius wird er 1850 als bereits verstorben im Kirchenbuch geführt. Der genaue Todeseintrag wäre noch zu suchen. Ob Clara Brokel danach erneut heiratete, ist noch nicht geklärt.

Ambrosius Antonius Johannes Dinter

Taufzeugnis Ambrosius, Quelle: Familienarchiv

Am 14. Dezember 1821 wurde in Sackisch Ambrosius Antonius Johannes geboren. Er verdiente seinen Lebensunterhalt als Schneider, war später sogar Schneidermeister.
Am 29. Januar 1850 heiratete er in Tscherbeney die um 1827 geborene Josepha Kastner. Josepha war zum Zeitpunkt der Hochzeit schon schwanger. Aus dieser Ehe gingen später fünf Kinder hervor. Das Ehepaar Dinter zog nach der Hochzeit nach Tscherbeney um, denn alle folgenden Kinder kamen dort zur Welt. Tscherbeney ist ein sehr altes Dorf, dass schon seit Jahrhunderten über eine eigene Kirche verfügt. Heute gehört der Ort zu Bad Kudowa. Ambrosius wird in den Kirchenbüchern zu dieser Zeit auch als Kirchvater bezeichnet.

Die folgend aufgelisteten Kinder entstammen der Ehe Dinter/Kastner. Viele Informationen zu den Kindern und zu ihrem weiteren Werdegang gibt es bisher nicht. Wahrscheinlich starben auf Grund der hohen Kindersterblichkeit einige der Kinder früh. Ich hoffe, dass ich irgendwann die Kirchenbücher von Tscherbeney weiter einsehen kann, um die Daten weiter zu vervollständigen.

Anna Maria, geboren am 8. August 1850

Maria, geboren am 21. Juli 1853, heiratete einen Anton Gebauer und starb am 18. Januar 1904. Ob aus dieser Ehe Kinder stammen, ist noch zu prüfen.

Alois, geboren am 25. Mai 1855

Joseph, geboren am 18. März 1857

Josepha, geboren im Oktober 1861

Trauung Dinter – Jedek, Quelle: Familienarchiv

Irgendwann in den Folgejahren starb Josepha Dinter, geb. Kastner, denn am 23. Oktober 1866 heiratete Ambrosius Dinter ein zweites Mal. Im Kirchenbuch wird er als Witwer bezeichnet. Seine Braut war die in Schlaney geborenen Josefa Jedek. Josefa Jedek war bei der Hochzeit zwanzig Jahre jünger als ihr Mann. Aus der zweiten Ehe gingen mindestens sechs Kinder hervor.

 

 

Geschwister Maria-Karl-Hedwig Dinter, Quelle: Familienarchiv

Karl wurde am 27. Januar 1869 geboren. Er erlernte den Beruf des Bäckers und Konditors. Karl ging mit etwa zwanzig Jahren nach Berlin und wohnte dort zunächst in der Dresdener Straße 16 im Bezirk Kreuzberg. Hier heiratete er auch am 18. April 1895 Emilie Westphal. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor, mindestens zwei der Kinder starben jedoch als Kleinkinder, ein Sohn fiel mit 19 Jahren im I. Weltkrieg an der Ostfront.

Ambrosius, zweitältester Sohn aus zweiter Ehe, wurde am 10. Dezember 1871 in Tscherbeney geboren. Er heiratete vor 1900 die ebenfalls aus Tscherbeney stammende Wilhelmine Streda. Das Ehepaar hatte nachweislich mindestens vier Kinder- der erste Sohn, Heinrich, wurde Ende Oktober 1900 geboren, starb aber schon drei Monate später. Von der Tochter Maria ist bisher kein Geburtstag bekannt. Sie war später eine verheiratete Jacubek – vom Ehemann gibt es allerdings keine Daten. Maria starb Anfang Februar 1981 in West-Berlin.

Ambrosius Dinter, vermutlich kurz vor seinem Tod. Quelle: Familienarchiv

Ein weiter Sohn, Josef Dinter, wurde 1898 in Tscherbeney geboren. Er wurde nach 1945 aus Schlesien vertrieben und siedelte sich zunächst in der Tschechei an. Einer Sekundärquelle zufolge, starb er 1966 in Velke Porici in der Tschechei, in unmittelbarer Nähe zu Tscherbeney. Die Angaben sind noch zu überprüfen. Verschiedene Informationen aus dieser Quelle stellten sich als zutreffend heraus. Im Juni 1903 wurde in Tscherbeney wiederum ein Sohn geboren, den man Karl nannte. Er erlernte den Beruf des Zimmermanns und heiratete vor 1934 Clara Pfeiler.

Ambrosius Dinter lebte bis zum Kriegsende in Tscherbeney. Seine Frau starb hier bereits 1929. Nach dem Krieg wurden die Deutschen aus Tscherbeney vertrieben. Ambrosius verschlug es mit seinem Sohn Karl und dessen Familie nach Brechtorf bei Wolfsburg. Hier starb er am 13. Dezember 1947. Ein Brief, kurz vor seinem Tod verfasst, in dem er seine Lebensumstände nach der Flucht beschreibt, ist erhalten geblieben.

Martha wurde 22. November 1875 geboren. Sie verdiente ihr Geld als Köchin. Auch Martha zog es nach Berlin, wo sie am 25. April 1906 den in Gersdorf geborenen Fahrstuhlführer Franz Julius Eduard Kamke heiratete. Das Paar hatte mindestens eine Tochter. Martha starb am 29. Dezember 1945 in Berlin-Lichtenberg.

Hedwig wurde am 12. Februar 1878 in Tscherbeney geboren. Sie blieb im Ort wohnen und betrieb in Bad Kudowa ein Badehaus. Später heiratete sie einen Mann unbekannten Vornamens. Der bisher einzige bekannte Sohn, Alfred Ullrich, wurde 1904 geboren. Vermutlich starb der Ehemann kurz darauf, denn es gibt keine weiteren Hinweise auf ihn. Alfred Ullrich heiratete 1930 in Berlin. Im Krieg verliert sich seine Spur, sein Schicksal ist unbekannt.

Hedwig wurde, wie ihr Bruder Ambrosius auch, aus Schlesien vertrieben und ging mit ihrer Schwiegertochter und deren beiden Töchtern nach Neubörger, ganz im Nordwesten Deutschlands. Ein Brief aus dem Jahr 1949, in dem sie noch die Hoffnung äußerte, bald wieder in die Heimat zu können, ist erhalten geblieben. Über das weitere Schicksal der Familie ist nichts weiter bekannt.

Heinrich Wenzel Dinter, Quelle: Familienarchiv

Heinrich (Wenzel), mein Urgroßvater, wurde am 9. Februar 1880 geboren.

Nach Heinrich wurde noch eine Tochter geboren. Ida kam am 15. November 1881 zur Welt. Weitere Daten sind bisher nicht bekannt.

Nach Aussagen von älteren Familienmitgliedern gab es unter den Geschwistern noch eine Maria Dinter, die später einen Jakubek heiratete. Bisher konnte ich keine Belege zu dieser Maria finden. Allerdings wird der Tod von Ambrosius Dinter von der Weberin Maria Dinter angezeigt. Sie gab an, dass der Häusler Ambrosius Dinter in ihrer Behausung verstarb.

Ambrosius Dinter starb am 27. Januar 1882, im Alter von 60 Jahren, in Tscherbeney. Seine Frau Josefa starb am 9. Januar 1898, im Alter von 56 Jahren, ebenfalls in Tscherbeney. Der Tod wurde vom Häusler Ambros Dinter, ihrem Sohn, beim Standesamt angezeigt.

Heinrich Wenzel Dinter

Heinrich (Wenzel) wurde am 9. Februar 1880 in der Wohnung seiner Eltern geboren. Im Standesamtsregister lautet der Vorname nur Heinrich. Wahrscheinlich gaben die Eltern dem Jungen bei der Taufe seinen zweiten Namen. Am 12. Februar wurde er in der Pfarrkirche von Tscherbeney auf die Namen Heinrich Wenzel getauft.
Heinrich zog als junger Mann, wie einige seiner Geschwister zuvor auch, nach Berlin. Nach Aussagen in der Familie kam er nach dem Tod der Mutter zunächst zu seinem Bruder Karl.

Heinrich um 1905, Quelle: Familienarchiv

Am 21. Oktober 1902 wurde Heinrich als Ersatzrekrut zum 8. Ostpreußischen Infanterie- Regiment Nr. 45 (12. Komp.) eingezogen. Sein Militärpass ist im Familienarchiv erhalten geblieben und liefert uns wertvolle Details aus der Militärzeit Heinrichs. Den Militärdienst leistete er in Insterburg ab. Am 25. September 1903 wurde er zum Hornisten ernannt. Hornisten dienten vor Erfindung von Funkgeräten zur Befehlsübermittlung im Feld. Heinrich wurde am 19. September 1904 zur Reserve entlassen. Am 7. November 1909 trat er von der Reserve in die Landwehr über. Im Frühjahr 1910 wurde er nochmals zu einer 14-tägigen Übung eingezogen.

Hochzeit 1907 in Berlin, Quelle: Familienarchiv

In Berlin arbeitete Heinrich bei der Post als Kaiserlicher Postillion, im Jahr 1913 wurde er dann zum Postschaffner befördert. Hier in Berlin lernte er auch seine spätere Frau kennen. Am 9. April 1907 heiratete Heinrich die im ostpreußischen Rössel geborene Magdalena Reinholz, die in der Hauptstadt als Plätterin ihr Geld verdiente. Heinrich wohnte vor der Hochzeit in der Melchiorstraße 9 im Bezirk Mitte, Magdalena war in der gleichen Straße in der Nummer 30 zu Hause. Trauzeugen waren der Bäckermeister Karl Dinter und der Postillion Johann Schwidlinski. Johann Schwidlinski war der Mann von Magdalenas jüngerer Schwester.

Am 6. Januar 1908 wurde das erste Kind, Tochter Magdalena, geboren. Magdalena heiratete 1927 den aus Großbüllesheim stammenden Wilhelm Klein. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor. Magdalena starb 1990. Magdalena ist außerdem die Urgroßmutter meiner Frau. Das bedeutet, dass unsere Kinder in der Ahnenlinie Dinter einen Ahnenimplex, auch Ahnenschwund genannt, haben.

Heinrich, der erste Sohn des Ehepaars wurde am 11. Oktober 1909 geboren. Heinrich war später Berufssoldat. Er hatte keine Kinder und starb 1993.

Das dritte Kind war wieder eine Tochter. Elisabeth Josefa wurde am 6. Oktober 1910 geboren, verstarb aber schon als Kleinkind 1913. Die Familie lebte zu dieser Zeit in der Gräfestraße 5, im Bezirk Kreuzberg.

Erich, der zweite Sohn, wurde am 9. Juli 1913 geboren. Er war verheiratet und hatte eine Tochter. Er fiel bei den Rückzugskämpfen im Oktober 1944 in Litauen. Eine Grablage von Erich ist nicht bekannt.

Im November 1914 wurde wieder ein Sohn geboren. Bruno Joseph wurde aber nur drei Wochen alt. Die Familie lebte inzwischen in der Eitelstraße im Bezirk Lichtenberg.

Gertrud, die dritte Tochter, wurde am 10. April 1916 geboren. Gertrud war zweimal verheiratet und hatte vier Kinder. Sie starb nach 2010.

Franz Josef  wurde am 8. Februar 1918 geboren. Er heiratete Hildegard Kaatz und hatte neun Kinder. Von seinem Schwiegervater übernahm er später eine Tischlerei, die noch heute im Familienbesitz ist.

Anna Elisabeth wurde am 25. April 1920 geboren. Sie heiratete 1943 Hubert Gorgels. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

Paul Johannes, mein Großvater, war das jüngste Kind.

Militärpass, Seite mit den ersten Gefechten, Quelle: Familienarchiv

Als im Sommer 1914 der I. Weltkrieg begann, wurde Heinrich, obwohl schon Mitte dreißig, gleich mit Beginn der Mobilmachung eingezogen. Er kam Anfang August in die 1. Kompanie des 18. Landwehr-Infanterie Regiments nach Ostpreußen. Das dieses Landwehrregiment sofort eingesetzt wurde, belegen Eintragungen im Militärpass. Demnach kämpfte Heinrich schon Ende August in der Schlacht von Tannenberg in Gefechten bei Seelesen und bei Seewalde. Am 26. August wurde er durch einen Oberarmschuss verwundet.
Nach seiner Genesung wurde Heinrich Mitte November 1914 der 1. Kompanie des Landwehr-Ersatz-Bataillon Culm überstellt. Am 25. November erlitt er erneut eine Verwundung, als eine Gewehrkugel ihn am linken Zeigefinger traf. Heinrich wurde an ein Lazarett in Berlin überwiesen. Ende Januar 1915 kam er dann in die 15. Kompanie seines alten Regimentes. Im Februar 1915 eröffnete das deutsche Ostkommando unter Paul von Hindenburg die Winterschlacht in den Masuren, um die russische Armee aus Ostpreußen zu vertreiben. Bei einem Gefecht in der Nähe von Amalienhof wurde Heinrich erneut verwundet und nach Lazarettaufenthalt Mitte April an die 2. Kompanie des Ersatz-Bataillon seines Regiments überwiesen. Im Juni 1915 brach er sich dort den Oberarm, einen Monat später kam er wieder in ein Lazarett nach Berlin. Mitte Oktober 1915 wurde er zur Garnisonsabteilung versetzt, um Anfang 1916 dann zur Truppe nach Lötzen/Ostpreußen versetzt zu werden. Eine Nachmusterung erfolgte im April 1918.

Goldene Hochzeit 1957, Quelle: Familienarchiv

Am 1. Dezember 1919 erwarb Heinrich einen Anteilsschein an der „Eigenheim-Siedelungsgenossenschaft“ (sic) am Krummen See in Zeesen. Das war der Anstoß für den späteren Umzug der Familie auf den Steinberg. Im Jahr 1924 siedelte die Familie endgültig aus Berlin nach Zeesen über. Sie bezog dort ein kleines Häuschen und betrieb nebenbei Landwirtschaft zur Eigenversorgung. Familie Dinter brachte sich aktiv im Leben der katholischen Gemeinde St. Elisabeth ein.

Anfang April 1945, kurz vor dem Ende des II. Weltkriegs, wurde Heinrich aus dem Postdienst verabschiedet.
Meine Urgroßmutter Magdalena starb am 5. April 1965 in Zeesen und wurde am 10. April auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt.
Heinrich Dinter, mein Urgroßvater, starb fünf Jahre später am 6. April 1970. Er wurde neben seiner Frau am 10. April beigesetzt.

Paul Johannes Dinter

Dem Leben meines Großvaters habe ich eigene Kapitel auf dieser Webseite gewidmet.