Heute bekam ich ein Schreiben vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Erst vor kurzem war bekannt geworden, dass eine Grablage des 1944 gefallenen Bruders meines Großvaters doch bekannt ist. Jahrzehnte wusste keiner in der Familie, wo Hermann Seyer bestattet war.
Hermann Seyer war im Februar 1944 als Leutnant der 7. Batterie des Artillerieregimentes 193 im Raum Rabotina in schwere Rückzugsgefechte verwickelt. Am 13. Februar fiel er, mutmaßlich durch einen Granatentreffer. Der Familie und auch der Wehrmachtsauskunftsstelle war bisher keine Grablage bekannt Es existierte auch keine Karte in der Gräberkartei.
Hermann Seyer wurde jedoch seinerzeit auf dem Soldatenfriedhof Sagorje / Loknja beigesetzt. (Reihe 6, Grab 188)
Ab 2004 wurde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge damit begonnen, in Sebesh, nahe der Grenze zu Lettland, einen großen Sammelfriedhof für deutsche Gefallene einzurichten. Auf die Anlage wurden Soldaten aus den Gebieten Pskow – Welikije Luki – Opotscha – Newel umgebettet. Auch die Toten des Soldatenfriedhofs Sagorje / Loknja wurden nach Sebesh umgebettet. Am 8. September 2007 wurde der Friedhof eingeweiht.
Hermann Seyer ruht nun auf der Kriegsgräberstätte Sebesh in Block 17, Reihe 28, Grab 3468. Im Jahr 2020 wurde sein Name auf den Gedenkstelen des Friedhofes verewigt. Das Grab ist nicht mit einem Namen gekennzeichnet, kann jedoch vor Ort, anhand eines so genannten Einbettungsplanes, eingemessen werden.
Ein Besuch des Friedhofes ist wegen des Krieges gegen die Ukraine derzeit nicht möglich.