Besuch in Netzeband

In dieser Woche verbrachte ich einige Tage in der Ostprignitz und ließ mir dabei auch nicht die Gelegenheit entgehen, Wohnorte meiner Vorfahren zu besuchen.

Wie vor einiger Zeit berichtet, konnte ich die  Taufeinträge von Karl Friedrich Hagenau und seiner Geschwister im Kirchenbuch von Netzeband  ausfindig machen. Der Vater der Kinder, Andreas Joachim Hagenau, war Schmied im Ort. Netzeband war früher eine Exklave des Großherzugtums Mecklenburg-Schwerin und somit die südlichste mecklenburgische Gemeinde. Erst im Jahr 1937 kam Netzeband dann zu Preußen. Aus diesem Grund war beim Kirchenbucheintrag zur Trauung des Carl Friedrich Hagenau, später dann Hagenow, als  Herkunftsort auch “aus dem Mecklenburgischen” genannt. In einer Auswanderungsakte der Familie wurde die Herkunft dann auf Netzeband präzisiert, so dass ich die Taufen der Familie dann auch finden konnte.

Die Dorfkirche von Netzeband ist leider etwas neueren Datums, so dass unsere Vorfahren in dieser Kirche leider nicht getauft wurden. Die Kirche wurde in der Zeit von 1834-1835 gebaut und ist wohl an einen Normalkirchenentwurf des Baumeisters Friedrich Schinkel angelehnt. Nach der Bodenreform kurz nach dem II. Weltkrieg fiel das Grundstück, auf dem die Kirche stand, an die Gemeinde Netzeband, der jedoch das Geld für den Betrieb und Erhalt des Hauses fehlte. In den folgenden Jahrzehnten verfiel das Gotteshaus mehr und mehr. Ab 1980 war das Gebäude sogar zum Abriss freigegeben. Zum Glück fehlten auch dafür die Mittel und so konnte das Gebäude nach der Wende, ab 1991,  auf Privatinitiative hin wieder restauriert werden. Heute finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen in der “Kulturkirche Temnitzquell” statt.

Das Dorf Netzeband gehört seit 1997 durch Zusammenschluss mit Katerbow und Rägelin zur Gemeinde Temnitzquell.

 


Foto: Kulturkirche Netzeband, Foto: Norbert Seyer