Vor einigen Monaten habe ich eine erneute Anfrage beim DRK-Suchdienst gestellt, um weitere Hinweise auf die Kriegsgefangenschaft meines Großvaters Johannes Seyer zu erfragen. Ich hatte gelesen, dass seit meiner letzten Anfrage vor mehr als zehn Jahren, zahlreiche Dokumente und Akten aus russischen Archiven neu erschlossen und für deutsche Suchanfragen verfügbar waren.
In der letzten Woche erhielt ich einen großen A4-Umschlag vom DRK-Suchdienst aus München, der als Kriegsgefangenenpost portofrei versendet wurde. Im Anschreiben entschuldigte man sich für die lange Bearbeitungszeit, teilte mir aber erfreulicherweise mit, dass in den neu erschlossenen Beständen der Russischen Föderation eine Akte und eine Karteiakte zu meinem Großvater gefunden wurden.
Bei der Akte handelt es sich um das gleiche Schriftstück, dass ich vor einigen Jahren aus Moskau, auf meine Anfrage dort, erhalten hatte. Der DRK-Suchdienst kann keine Übersetzung der Akte anbieten, stellt jedoch erfreulicherweise den Aufbau der Akte in deutscher Sprache zur Verfügung. So kann man sich zumindest den handschriftlich ausgefüllten Inhalt der Akte gut herleiten. Da mir die Akte schon bekannt war, habe ich dadurch keine weiteren, mir unbekannte, Hinweise erhalten.
Die Kopie der Karteikarte war jedoch neu für mich und ist nun einen weiterer Baustein in der Soldatenbiografie meines Großvaters. Aus der Karteikarte geht hervor, dass Johannes Seyer mit dem Transport Nr. 98519 aus dem Gebiet von Tscheljabinsk in das Kriegsgefangenenlager Nr. 69 nach Frankfurt/Oder verlegt wurde und dort am 27. Juli 1947 ankam. Von dort wurde er in die Heimat entlassen.
Einen umfassenden soldatischen Lebenslauf meines Großvaters habe ich hier veröffentlicht.
Bild: Vorderseite der Karteikarte, Quelle: DRK-Suchdienst München