Familienforschung um Gnevsdorf

In den letzten Tagen habe ich mich nach vielen Jahren mal wieder mit meinen Vorfahren in und um Gnevsdorf beschäftigt. Das Kirchenbuch von Rühstädt, in dem auch die Aufzeichnungen zu Gnevsdorf enthalten sind, ist mittlerweile bei Archion online, so dass die Einsichtnahme in die Aufzeichnungen bequem am Computer geschehen kann.

Vor vielen Jahren hatte ich das Kirchenbuch schon mal im Archiv in Berlin bearbeitet, seinerzeit aber einige Daten noch nicht herausgefunden.

Konkret geht es um meine Vorfahrin Anna Bluhme, die 1731 in Abbendorf meinen Stammvater Jochim Seyer ehelichte. Eine Geburt der Anna Bluhme konnte ich in Abbendorf nicht finden. Ausgehend von ihrem hohen Sterbealter von 90 Jahren bin ich nach einem Hinweis des Pfarramtes Rühstädt in Gnevsdorf fündig geworden. Hier wurde am 19. September 1692 eine Anna Bluhme als Tochter von Jochim Bluhme und Ilsabe Vettin geboren. Im Moment gehe ich davon aus, dass es sich hier um meine Vorfahrin handeln könnte, liegt doch Gnevsdorf nur knapp 3km nordwestlich von Abbendorf.

Die Eltern der Anna Bluhme heirateten am 3. November 1675 in Gnevsdorf. Aus dem Traueintrag ist zu erfahren, dass Jochim Bluhme der Krüger in Gnevsdorf war und seine Braut die Tochter des Rühstädter Müllers Hans Vettin war.

Weitere Daten zu den Vorfahren ließen sich wegen fehlender Kirchenbücher bisher nicht ermitteln. Die Sterberegister von Rühstädt beginnen erst im Jahr 1693. Danach konnte ich den Tod des Hans Vettin nicht finden. Da er im Heiratseintrag seiner Tochter noch als Müller genannt wird, müsste er demzufolge zwischen 1675 und 1693 verstorben sein.

Das Ehepaar Bluhme/Vettin bekam nachweislich zwischen 1676 und 1698 elf gemeinsame Kinder, die im Kirchenbuch von Rühstädt verzeichnet sind. Eine Ilse Bluhme starb 1708 in Abbendorf. Hier könnte es sich um Ilsabe Vettin handeln. Der Name Bluhme ist in den Dörfern der Umgebung häufiger zu finden, so dass eine Zuordnung nicht immer zweifelsfrei möglich ist. Denkbar wäre aber, dass Ilsabe nach dem Tod ihres Mannes, der bisher aber wegen fehlender Register nicht gefunden werden konnte, zu einem ihrer Kinder oder Verwandten nach Abbendorf gezogen war. Die Sterberegister von Gnevsdorf beginnen leider noch später.

Eine Sache beschäftigt mich bei der Anna Bluhme aber schon seit Jahren. Sie zog mit ihrer Familie später nach Vehlgast/Damerow. Hier bekam sie im Jahr 1745 ihr letztes Kind. Sie wäre da jedoch schon etwa 53 Jahre alt gewesen. Biologisch sicher möglich – aber in der damaligen Zeit? Fest steht jedoch, dass Anna ein hohes Alter erreichte, auch wenn das Sterbealter im Kirchenbuch nicht ganz eindeutig zu deuten ist.


Bild: Traueintrag Bluhme-Vettin im KB Rühstädt. Quelle: Pfarrarchiv Rühstädt.